Wittgensteins Neffe

Bühnenfassung, Thomas Bernhard

Grotesk, grotesk! 1967 lag Thomas Bernhard im pulmologischen Krankenhaus auf der Baumgartner Höhe im Pavillon Hermann. In der angrenzenden psychiatrischen Klinik Am Steinhof war, folgt man Bernhards Erzählung, sein Freund Paul Wittgenstein, ein Neffe des bekannten Philosophen Ludwig, ausgerechnet im Pavillon Ludwig. Grotesk! Den Namen für den Pavillon hat Thomas Bernhard zwar frei erfunden, die Freundschaft hingegen bestand tatsächlich.

Der innere Monolog erzählt zum größten Teil sehr autobiografisch von Bernhards Freundschaft zu Paul Wittgenstein, einer Kultfigur in Wien und bekannt für seine sehr exzentrische Lebensweise. Nach dem Studium der Mathematik, verbrachte er viel Zeit damit, verrückte und noch verrücktere Dinge zu tun, beispielsweise Geld zu verschenken. „Aber der Paul ist nicht verrückter gewesen, als ich selbst bin, denn ich bin wenigstens so verrückt wie der Paul gewesen ist, wenigstens so verrückt wie die Leute sagen, dass der Paul gewesen sei, nur bin ich zu meiner Verrücktheit auch noch lungenkrank geworden.“ (Wittgensteins Neffe). Immer wieder und immer öfter beherrschten sogenannte Anfälle Pauls Leben. In seinen letzten Lebensjahren, als ihm auch zunehmend die finanzielle Existenz fehlte, vereinsamte er mehr und mehr - plötzlich waren mit dem Geld auch seine Freunde verschwunden. Bernhards Notizen sind zum Bericht der Sterbegeschichte des Paul Wittgenstein geworden. Zwölf Jahre (1967-1979) hatte er das Sterben seines Freundes beobachtet. Der gemeinsame Aufenthalt im Sanatorium ist Anlass für Thomas Bernhard, sich an vergangene Zeiten mit seinem Freund Paul Wittgenstein zu erinnern - an Gespräche über Musik, natürlich auch über Karajan, an gemeinsame Ausflüge durch österreichische Kleinstädte, an Besuche im Cafe Sacher. Und naturgemäß tönen auch in diesem Text seine unverwechselwunderbaren Hass- und Liebestiraden auf Staat, Kultur und Gesellschaft. Das liebevolle Protokoll einer Freundschaft, einer Leidens- und Sterbensgeschichte.

Die von Renate Aichinger erstellte Bühnenfassung konzentriert sich in erster Linie auf die Freundschaft zwischen den beiden Männern, wobei formal stark auf Beibehaltung der musikalischen Sprache wie auch auf den Rhythmus geachtet wurde. Und nicht zu vergessen, stets betrachtet Bernhard sich und seine Figuren mit einem großen Augenzwinkern. Grotesk, grotesk!

Inszenierung: Renate Aichinger


 

Lerne lachen ohne zu weinen

Tucholsky-Hommage


Satiren, Essays, Gedichte, Anekdoten, politische Texte und Chansons des klugen Hurmoristen, großen Satirikers, unnachgiebigen Pazifisten und ewigen Kämpfers für die Menschenrechte Kurt Tucholsky, der 1935 diese Welt verlassen hat, weil er das nicht mehr mitmachen wollte.

Das Programm entstand 1985 zum 50. Todestag des Autors

Am Klavier: Susanna Koller


 

Wiener Melange

Wiener Kaffeehausliteratur von 1900 bis Hugo Wiener
Autoren: Anton Kuh, Peter Altenberg, Alfred Polgar, Karl Kraus, Peter Hammerschlag, Fritz Grünbaum, Helmut Qualtinger, Ernst Kein, Hugo Wiener sowie Literatenanekdoten und Theatergeschichten.

Kritik vom 7.7.1995 in den Vorarlberger Nachrichten:

"Alois Franks Streifzug durch die Welt der Wiener Kabarettisten und Humoristen war ein Feuerwerk doppelbödiger Pointen; Ernst Keins ergötzliche "Weana Sprüch", Fritz Grünbaums gereimte Kabarettmonologe von gespielter Naivität, Hugo Wieners köstliche Tief- und Seitenblicke in das goldene Weaner Herz, Peter Hammerschlags Groteskhumor, Helmut Qualtingers prototypischer Wiener Nörgler namens Travnicek, aber auch Erich Frieds verbitterte Liebesgrüsse aus dem Exil an seine Vaterstadt, garniert mit berühmten Theateranekdoten über Raoul Aslan und andere Größen, wirkten wie ein literarischer Wurstelprater und eine abgründige Geisterbahn in einem. Die präzis-entschmalzende Diktion Alois Franks schuf einen Leseabend von ungewöhnlich starker künstlerischer Aussage."

 


 

Literarisch Kulinarisch

Alois Frank & Walter Czipke

Walter Czipke entlockt seiner Knöpferlharmonika g`schmackige Lieder über Schinkenfleckerln, Blunzn, Leberwurst & Co. Alois Frank serviert dazu deftige Satiren, Literatenanekdoten und Theatergeschichten zum Schieflachen.

Ein Abend für Feinschmecker!


 
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Am 1. Dezember 1961 schrieb der Theaterkritiker Paul Blaha:

"Zu Helmut Qualtingers DER HERR KARL gibt es keine Steigerung. Das steht einzig und unvergleichlich da. Das ist das Spiegelbild einer Volksseele, Gleichnis und Demaskierung einer Mentalität. Ein Magazineur, Lagerverwalter eines Lebensmittelgeschäfts, im Selbstgespräch mit einem unsichtbaren Kommis, erzählt aus seinem Leben: Stationen eines Mitläuferdaseins zwischen 1927 und heute, Krisenstationen einer Generation, die alles war, die überall dabei war und alles mitgemacht hat, um sich zu behaupten."

Am 4. Oktober 1990 schrieben die Oberösterreichischen Nachrichten: "Wer bisher immer glaubte, den typisch österreichischen Raunzer, den "Herrn Karl", könne nur der legendäre Helmut Qualtinger verkörpern, der hat Alois Frank noch nicht gesehen. Vor ausverkauftem Haus entblößte der Wiener Schauspieler perfekt die raunzerische Seele des österreichischen Kleinbürgers in Wort, Gestik und Mimik. Alois Frank bot dabei Schauspielkunst in Vollendung."

405 Vorstellungen seit 1988.

Dauer: 70 min.


Der Herr Karl - Wittgensteins Neffe - Lerne lachen ohne zu weinen - Wiener Melange - Literarisch Kulinarisch